"'Eine erstaunliche Erfindung, aber wer soll sie jemals nutzen?', sprach US-Präsident Hayes und meinte das Telefon. Heute teilen wir mit dem Telefon Tisch und Bett, mit ihm schimpfen wir, verlieben, verabreden und missverstehen uns. Und nicht nur wir: Stefan Zweig lauscht dem 'Ersten Wort über dem Ozean', Herr Lehmann ist kopflos nach dem Telefonat mit seiner Mutter und Kafka zweifelt grundsätzlich: 'Man kann an einen fernen Menschen denken und man kann einen nahen Menschen fassen, alles andere geht über Menschenkraft.' Annette Frier und Christian Brückner telefonieren sich durch die Literaturgeschichte, Christian Ankowitsch erzählt Telefon-Anekdoten: Er würdigt das verlässlich auf den Kammerton 'A' gestimmte Freizeichen als treuen Freund stimmgabelloser Dirigenten und fragt sich, was aus uns geworden wäre, wenn Graham Bells Vorschlag 'Ahoi' sich 1877 gegen Thomas Alva Edisons 'Hallo' durchgesetzt hätte. Konzept: Tobias Bock & Traudl Bünger
Ein Abend im Rahmen der lit.COLOGNE."
"Christian Johann Heinrich Heine (1797- 1856) kommt aus der verbotenen Stadt: aus Düsseldorf. Und ist trotzdem ein Klassiker, der keine Gefahr läuft zu verstauben. Er liebte das Meer, die Frauen und die Würste im Harz. Ein politischer Hitzkopf, ein Taubenherz, ein Geierschnabel, ein Freiheitskämpfer. Der erste Schriftsteller, der ohne Ironie nicht denkbar wäre. Der Dichter, der die Romantik zur Vollendung brachte und zugleich mit seinem Spott besang. Wir müssen Heinrich Heine dankbar
sein. Nicht nur für seine Texte. Er hat das Feuilleton erfunden und den Beruf des freien Schriftstellers. Er sang schönere Loblieder auf Paris als die Franzosen. Und wurde angefeindet wie kein Zweiter.
Cordula Stratmann und Ulrich Noethen erkunden sein Leben und seine Dichtung. 'Ihm ist geglückt, was Europa den Deutschen kaum mehr zutraute: ein Stück Weltliteratur in deutscher Sprache ' (Marcel Reich-Ranicki).
Konzept: Tobias Bock & Traudl Bünger
Ein Schriftsteller:innenporträt der lit.COLOGNE 2016."
"'Karl May litt am so genannten Münchhausensyndrom, zwanghaft nahm er Rollen an und hochstapelte sich durch sein gescheitertes Leben. Ein Leben wie geschaffen für die Interpretation dreier großer Entertainer:
GÖTZ ALSMANN führt amüsant und kurzweilig durch die Biografie Karl Mays und enthüllt viel Unbekanntes und Unglaubliches über den großen Autor. Zur Seite stehen ihm ROGER WILLEMSEN, mit einer Auswahl seiner Karl-May-Lyrik, und CHRISTIAN BRÜCKNER, der Texte des Autors vorliest - von einer Winnetou-Episode bis hin zu Briefen.
Gekrönt wird der Live-Mitschnitt des Themenabends der lit.COLOGNE 2006 von einer Gesangseinlage der drei Interpreten.
Aus einem rauschenden Abend auf der lit.COLOGNE ist ein Live-Hörerlebnis geworden, das selbst Winnetou aus dem Sattel geworfen hätte.'"