"Louise Aston, geb. Hoche, fiel schon zu Lebzeiten durch ihr 'unangemessenes' Verhalten auf. Sie wurde, erst als Frau, später dann als Autorin emanzipatorischer und revolutionärer Schriften (Romane, Essays und Lyrik) von männlicher Seite scharf kritisiert und sogar sabotiert. Astons Publikationszeit erstreckte sich auf einen schmalen Zeitraum von zwei Jahren von 1849 bis 1850. Die Aufmerksamkeit auf ihr Werk zur Publikationszeit war eher aus kritischen Quellen zu entnehmen, da ihr erster Roman Aus dem Leben einer Frau stark biographisch gefärbt erschien und man in diesem Werk einen möglichen Anreiz zur Nachahmung sah. Deshalb stand man dem Roman sehr skeptisch gegenüber. Überhaupt wurde Astons 'Einsatz für Frauen und Arbeiter sowie ihre Beteiligung an den 48er Barrikadenkämpfen als bloße Sensationslust oder überspannte Renommiersucht missdeutet'."
"'Lydia' ist ein Roman von Louise Aston (1814-1871) aus dem Jahr 1848. Aston war eine deutsche Schriftstellerin und Vorkämpferin der Frauenbewegung was sich in ihren Roman wiederspiegelt: Bekanntlich hat der Mensch vor den Tieren - den Affen etwa ausgenommen - unter vielen anderen Vorzügen hauptsächlich zwei, die ihn ganz besonders charakterisieren: das Lachen und das Weinen. Von diesen ist aber wiederum das Lachen eine Fähigkeit, die die meisten und mannichfaltigsten Modifikationen besitzt, vom Grinsen des Kretins und des Affen bis zum feinen, vieldeutigen und nichtssagenden Lächeln des Diplomaten, vom einfältig ehrlichen Ausbruch der derben Fröhlichkeit des Bauernsohns bis zum huldreichen Beifallslächeln eines Erhabenen."
"1845, Louise Aston lebt als geschiedene Frau in Berlin und bewegt sich in intellektuellen Kreisen. Sie raucht in der Öffentlichkeit und trägt Männerkleider. Anonyme Beschwerden über sie führen zu polizeilicher Überwachung. Schließlich wird sie als "staatsgefährliche Person" aus Berlin ausgewiesen."