Die christliche Theologie ist durch den Holocaust in besonderer Weise zu einer Selbstpruefung ihres Verhaeltnisses zu Israel herausgefordert. Dabei trifft das Gespraech mit Israel, insbesondere zwischen Messianismus und Christologie, auf tiefliegende geschichtliche und hermeneutische Brueche sowie auf einen breiten Zusammenhang von Fragen nach dem Heil, der Erloesung, der Geschichte und der Hoffnung. Von welchen Denk- und Lebenserfahrungen muss das christologische Bekenntnis geleitet sein, um nicht als judenfeindlich zu gelten? Eroeffnet eine Wahrnehmung der heilsgeschichtlichen Partizipation der Heiden an Gottes Geschichte mit seinem Volk eine neue Sicht der Christologie? Vor dem Hintergrund dieser vielfach motivierten Frage buendeln sich im Beschluss der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland von 1980 Zur Erneuerung des Verhaeltnisses von Christen und Juden exemplarisch Energien einer Revision der Christologie, die in der Arbeit zunaechst problemgeschichtlich und systematisch verfolgt werden. Im zweiten Hauptteil wird einschlaegigen Versuchen (F.W. Marquardt, J. Moltmann, P.M. van Buren) nachgegangen, die Christologie ausdruecklich in den Kontext des Judentums zu stellen. Impliziert dieser Kontext auch eine Kritik der klassischen Christologie, insbesondere der altkirchlichen Denkform und -gestalt? - In der Diskussion dieser Frage kehrt das Problem einer Rekonstruktion der Herkunft Jesu als christologisches Motiv fuer ein erneuertes Verhaeltnis der Kirche zum Judentum und fuer die Wahrheitsfaehigkeit der Christologie wieder.
ISBN: | 9783631318959 |
Publication date: | 1st May 1998 |
Author: | Martin Bock |
Publisher: | Peter Lang Edition an imprint of Lang, Peter, GmbH, Internationaler Verlag der Wiss |
Format: | Paperback |
Pagination: | 328 pages |
Series: | Beitrage Zur Theologischen Urteilsbildung |
Genres: |
Interfaith relations Religious issues and debates Ecumenism Judaism |