"Rita Grabow sehnt sich nach Individualität und Freiheit. Doch ist es in unserer Gesellschaft überhaupt möglich, authentisch zu bleiben und sich selbst zu verwirklichen?
Als Thomas Brasch in den 1970er Jahren LOVELY RITA schrieb, rebellierte die Jugend gegen den verbreiteten Fortschrittsglauben, gesellschaftliche Konventionen und den Konsum. Heute kreisen unsere Gedanken oft um die großen Krisen, und dennoch streben wir im Kleinen nach dem Besonderen und Einzigartigen.
Rita verkörpert dieses Streben. Um sich aus den Zwängen zu befreien, erfindet sie eine Rita, die ihr Leben spielt und die Hauptfigur in ihrem Stück ist. Sie entwirft eine Welt für sich, die sie interessant findet, und siedelt diese in einem geschichtsfreien und zeitlosen Raum an."
"Thomas Braschs Debüt 'Vor den Vätern sterben die Söhne' erschien 1977, wurde ein großer Erfolg und machte Brasch schlagartig bekannt.
'Zuerst spürte ich seinen Kopf, der stark auf meine Blase drückte, und einige Minuten später den Schwanz, der in meinem Mund wedelte. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wie der Wolf in mich hineingekommen war und warum er verkehrt lag. Ich stieg in die Straßenbahn 63 und fuhr zum Krankenhaus Friedrichshain.'
Mit diesen Sätzen, klar und deutlich, beginnt der Erzählband 'Vor den Vätern sterben die Söhne'. Es ist ein Buch der existentiellen und politischen Revolte, ein Buch von auswegloser Unbedingtheit - das Buch eines jungen Mannes."
"Der bekannteste Gedichtband von Thomas Brasch erschien 1980 - vier Jahre nach seiner Ausreise aus der DDR. Im selben Jahr wurde ihm der FAZ-Preis für Literatur verliehen, zur Begründung hieß es: '... Diese Verse, die sich gleichermaßen durch hohe Musikalität wie durch scharfe Intellektualität auszeichnen, tragen zur Erneuerung traditioneller Formen der deutschen Lyrik bei, zumal des Lieds und der Ballade, und weisen Thomas Brasch als poetischen Sprecher seiner Generation aus.'
Persönlicher formulierte es Peter Schneider: 'Hier beginnt einer, der sich von vielen Sprechweisen beeinflussen lässt und viele beherrscht, ganz auf die eigene Stimme zu hören und sich hinzuschreiben auf einen Tag, eine Stunde, einen Augenblick; so in dem Titelgedicht 'Der schöne 27. September'.' Und weiter: 'Bei ihm füllen sich die Leertasten hinter der Zeile, die Leerzeilen zwischen den Strophen mit den Worten, die nicht gesagt werden, mit den Bildern und Träumen, die sich der Sprache verweigern.'"
"Die Schauspieler Heidrun Gärtner und Daniel Friedrich lesen eine Auswahl schönster Liebesdichtung von Shakespeare über Rilke und Gibran bis Kaléko. Wo Worte nicht ausreichen, spielt der Pianist Markus Kreul ausgewählte Stücke von Chopin, Liszt, Gershwin und anderen."
"Die schönsten Liebesgedichte von Thomas Brasch – ausgesucht und gelesen von den Schauspielerinnen Katharina und Anna Thalbach: Thomas Brasch ist in seinen Gedichten ebenso kompromisslos und direkt wie er es mit seinem Leben war. Diese Lyriksammlung wurde von seiner ehemaligen Lebensgefährtin Katharina Thalbach und deren Tochter Anna zusammengestellt und zeugt von seiner literarischen Vielseitigkeit.-"