Judisch-Christliches Doppelleben Im Barock

Judisch-Christliches Doppelleben Im Barock Synopsis

Die Marranen des 17. Jahrhunderts sind sprichwoertlich geworden als erste Opfer einer modernen Identitaetskrise. Indes soll hier aufgezeigt werden, dass eine Gruppe portugiesischer Inquisitionsfluechtlinge die doppelte religioese Zugehoerigkeit durchaus bewusst anstrebte und zu einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strategie verfeinerte. Nach bisher unerschlossenem Archivmaterial beleuchtet diese Studie den raetselhaften Grenzfall eines spanischen Dramatikers, der im franzoesischen Exil zeitweilig als Jude lebte. Mit seinen zahlreichen fingierten Existenzen veranschaulicht dieser professionelle Hochstapler und erklaerte Moralist, wie sehr auf dem fruehneuzeitlichen Welttheater die Herstellung von Persoenlichkeit aus ihrer Verstellung erwuchs.