Panoptismus in Papua Neuguinea

Panoptismus in Papua Neuguinea Synopsis

Papua Neuguinea - faszinierender Inselstaat im Suedpazifik. 700 linguistisch voneinander getrennte Sprachen und damit ebensoviele Kulturen verweisen auf die grosse Isolation, in der diese Menschen jahrtausendelang in vorwiegend patriarchalen, kriegerischen und magischen Traditionen gelebt haben. Die Blicke dieser Menschen waren durch die territorialen, ethnischen Zuschreibungen begrenzt, und es hat lange gedauert, bis der europaeische Blick - der panoptische - einen Teil dieser Menschen erfasst und zu jener Veraenderung der Wahrnehmung gezwungen, verfuehrt oder veranlasst hat, die ueblicherweise Modernisierung genannt wird: Staedte statt Doerfer, Geld statt Tausch, Gott statt Magie, Schule statt Initiation, Partnerschaft statt Geschlechtertrennung, Lohnarbeit statt Jagd und Brandrodung, Saxophone statt Floeten, Kleidung statt Grasrock, Zeitung und Telefon statt Schlitztrommel, Eucharistie statt Tanz, Erloesung statt Totenreiche, Alkohol statt Betelnuesse, Monogamie statt Polygynie, Medizin statt Zauber, Flugzeuge statt Hexenfluege... Diese entwicklungs- und kultursoziologische Forschung, die sowohl auf quantitativen als auch auf qualitativen Verfahren aufbaut, analysiert die fundamentalen Veraenderungsprozesse vor dem Hintergrund einer kritischen Wissenschafts- und Kolonialgeschichte.