Jung Und Alt Im Spiegel Buergerlicher Imagination

Jung Und Alt Im Spiegel Buergerlicher Imagination Synopsis

In der Malerei des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts fokussieren die Unbeschwertheit der Kindertage und die Abgeklaertheit alter Menschen in Anbetracht der rasanten Modernisierung eine Absage an die Gegenwart, die als Fluchtbewegung aus Raum und Zeit verstanden werden kann. Vor dem sozialgeschichtlichen Hintergrund erscheinen Jung und Alt als Indikator traditioneller Kontinuitaet: Bauernromantik und Alltagsidylle werden trotz der Stilerneuerung auch in den modernen Kunststroemungen transportiert. Im Resultat erweisen sich die formalaesthetischen Kriterien seit Anfang des 20. Jahrhunderts als unzureichend zur Bewertung der Epoche, die inhaltliche Praemissen setzt, und als unzulaenglich fuer die Realismusstroemungen. Diese haben ungeachtet der Wertekontinuitaet aufgrund der neuen Stilmittel eine Nobilitierung im Allgemeinverstaendnis erhalten, die sich hartnaeckig bis zum Ende des 20. Jahrhunderts tradiert.